Mittwoch, 1. Oktober 2014
Schwifting Notizen. Drei. — Nicht genau, aber fast genau bei Schwifting, genauer bei Penzing und ganz genau an der Verlängerung unserer Schwiftinger Straße, die sich nun Kauferinger Straße nennt – an dieser Verlängerung also liegt der Flugplatz Landsberg, der eigentlich der Fliegerhorst Landsberg/Lech ist und den internationalen Zivilluftfahrtscode (wieso zivil?) ETSA trägt.
Mir wird es unheimlich an Unorten wie diesem, wo vor dem kapitalen Grounding von 1945 das Kampfgeschwader «Edelweiß» agierte und unter anderem auch (aus Versehen) die deutscheigene Stadt Freiburg i Br. bombardierte. Also brechen wir unsere Erkundigungstour ab und marschieren zurück auf der Kauferinger / Schwiftinger / Penzinger Straße direkt nach Schwifting, das keinen Flugplatz hat.
Donnerstag, 2. Oktober 2014
Manager-Deutsch. — Dem «Stücki», das ist das Basler Shopping-Mall, geht es schlecht. Davon kann sich jedermann leicht überzeugen: Die Gänge und Boutiquen sind nach fünf Jahren immer noch kundenfrei.
Im Center-Manager-O-Ton heißt das: Das Shopping Center ist «wirtschaftlich noch nicht am Ziel angelangt». Folglich: «Es besteht also klar noch Potenzial.» Weitere Manager-Schnippsel: «Wertvolle Erfahrungen», «Flächenoptimierung», «Mietermix optimieren», «vielfältiges Erlebnis», «langfristig erfolgreich positionieren».
Der O-Ton-Chef ist neu und unverbraucht. Motto: Nordlicht sucht unlösbare Aufgabe zwecks Optimismus-Potenzierung.
(Zitate aus dem «Vogel Gryff», meiner Lieblings-Zeitung für das Kleinbasel)
Freitag, 3. Oktober 2014
Schwifting Notizen. Vier. — Auch eine Polo Turnier-Stätte gibt es in Schwifting. Es ist allerdings genau an Tag meiner geplanten Inspektion im Morast stecken geblieben. Polo Club Landsberg-Ammersee, nennt sich der Verein, dessen Mitglieder mindestens je drei Pferde bewirtschaften müssen. Der Polo-Sport soll der älteste Teamsport der Welt sein: vier Spieler pro Mannschaft, die mit einem langen Holzschläger den «Ball» ins gegnerische Tor schlagen müssen. Das Spiel ist gefährlich für Pferdebeine, Pferde- und Menschenköpfe. In Deutschland soll es insgesamt 258 Spieler geben, die sich aktiv an dem Sport erfreuen.
Samstag, 4. Oktober 2014
Ad memoriam D. F. Wallace.
- «In die Abstraktion sind alle Arten von Problemen und Kopfschmerzen eingebaut, das wissen wir alle.»
- «Es gibt einen Grund, weshalb all das so grässlich abstrakt aussieht: Es ist grässlich abstrakt.»
- «Aus Gründen, die uns mittlerweile bekannt sind, werden wir in diesem Paragraphen ein ziemliches Tempo an den Tag legen.»
- «Zunächst wollen wir, um uns mindestens zehn-hoch-drei Worte zu ersparen, zur Auffrischung einen Blick auf die zwei folgenden groben Graphen werfen.»
Alle Zitate sind dem Buch Die Entdeckung des Unendlichen entnommen, das ich mir vorsichtshalber fürs erste nur aus der Bibliothek ausgeliehen habe und das nun wegen Ablauf der Leihfrist zurückverlangt wird – zu einem Zeitpunkt, wo ich gerade die ersten paar Seiten (wenigstens deren Anliegen) begriffen zu haben glaubte. Keine Bettlektüre also.
Sonntag, 5. Oktober 2014

Ländliches Stilleben:
Traktor mit Pfauen
(Brändelistal-Hof)
Montag, 6. Oktober 2014
Titel des Tages (Blick): «Augsburg-Spieler schiesst Gegner den Schuh in den Schritt!»